Identifizierung der Federung
Manuelle Federung: (1) Modelle mit manueller Federung haben mechanische Einstellvorrichtungen oben an jedem Gabelbein.
Halbaktive Federung: (2) Bei Modellen mit halbaktiver Federung treten Drähte oben aus der linken Gabelbaugruppe aus.
ARH (mit semiaktiver Federung): (3) Bei Modellen mit ARH (mit semiaktiver Federung) treten oben an der linken und rechten Gabelbaugruppe Kabel aus.
1Manuelle Federung
2Halbaktive Federung
3ARH (mit semiaktiver Federung)
Abbildung 1. Vorderradfederungen
Definitionen zur Federung
Die Dämpfung wird werkseitig für den durchschnittlichen Solofahrer unter normalen Fahrbedingungen eingestellt. Der Fahrer kann Anpassungen vornehmen, um individuelle Fahrstile und unterschiedliche Straßenverhältnisse zu kompensieren.
Die Bewertung und Änderung der Zugstufen- und Druckstufendämpfung ist ein sehr subjektiver Prozess mit vielen Variablen und sollte sorgfältig vorgenommen werden.
Dämpfung: Widerstand gegen die Geschwindigkeit der Federungsbewegung. Die Dämpfung ist dafür verantwortlich, wie leicht sich die Federung bewegen kann, und begrenzt die Schwingungen des Systems, sobald die Bewegung begonnen hat.
Kompression: Die Federung wird zusammengedrückt, wenn sich das Rad nach oben bewegt (beim Überfahren einer Unebenheit).
Rückprall: Die Federung prallt zurück, wenn sie sich aus dem zusammengedrückten Zustand zurück bewegt (Rückprall auf die Straßenoberfläche nach einer Unebenheit).
Vorspannung: Eine Einstellung an den Hinterradstoßdämpfer- und Vorderradgabelfedern, um Fahrzeug- und Fahrerdurchhang auf einen Standardprozentwert des gesamten Federungswegs zu begrenzen.
Federungseinstellungen
Alle Federungseinstellungen müssen in kleinen Abstufungen vorgenommen werden. Bei drastischen Änderungen wird die optimale Einstellung möglicherweise übersprungen.
Siehe Tabelle 1 . Mögliche Federungs- und Fahrverhalten und ihre wahrscheinlichen Ursachen sind aufgelistet. Diese Tabelle ist hilfreich, um das Motorrad in gutem Betriebszustand zu halten.
Um die richtigen Einstellungen zu erzielen, sind eine richtig eingestellte Vorspannung, richtig aufgepumpte Reifen und eine bekannte holperige Straße erforderlich. Es ist sinnvoll, dass die Straße eine Reihe unterschiedlicher Unebenheiten von kleinen Schlaglöchern oder Frostaufbrüchen bis hin zu großen Rissen aufweist.
Tabelle 1. Federungseinstellungen
FEDERUNGSEIGENSCHAFTEN
ABHILFE
Motorrad schlingert durch Kurven.
Zugstufendämpfung erhöhen.
Motorrad fühlt sich nach Unebenheiten locker oder ungenau an.
Rad tendiert nach dem Fahren über eine Unebenheit zum „Tanzen“ oder fortgesetztem Hüpfen. Dies kann man oft dadurch feststellen, dass man das Motorrad beim Fahren über Unebenheiten beobachtet.
Rad reagiert auf Unebenheit, kehrt aber nach Unebenheiten nicht schnell auf den Boden zurück. Dies ist bei einer Reihe mehrerer Unebenheiten stärker ausgeprägt und wird im Englischen oft als „packing down“ bezeichnet.
Zugstufendämpfung verringern.
Motorrad setzt in Senken oder bei Kurvenfahrten auf.
Druckstufendämpfung erhöhen.
Beim Motorrad tritt übermäßiges Bremstauchen auf.
Raue Fahrt, insbesondere über Rüttel-/Wellblechpisten.
Druckstufendämpfung verringern.
Unebenheiten übertragen sich durch Lenker oder Sitz.
Federung scheint nicht auf Unebenheiten zu reagieren. Reifen klappern in Kurven oder Fahrer wird auf rauen Strecken durchgeschüttelt.
Änderungen in der Last
Die Einstellung für die Vorspannung vorne und hinten muss auf das Gewicht des Fahrers und auf das mitgeführte Gepäck abgestimmt werden. Diese Einstellung sollte vorgenommen werden, bevor das Motorrad gefahren wird sowie nach jeder Änderung des Fahrzeug-Gesamtgewichts (Anbringen von Satteltaschen usw.).
Änderungen in der zu transportierenden Last erfordern Änderungen in den Vorspannungseinstellungen. Wenn weniger Gewicht als bei der Ersteinstellung der Federung transportiert werden soll, muss die Vorspannungsmenge reduziert werden. Wenn mehr Gewicht transportiert werden soll, muss die Vorspannung erhöht werden.