Allgemeines
FXDX-Modelle verfügen über hintere Stoßdämpfer, bei denen die Zugstufendämpfung und fünf Vorspannungspositionen eingestellt werden können.
Die Vorderradfederung hat 39-mm-Patronenventilgabeln, bei denen Druck- und Zugstufendämpfung und Vorspannung einstellbar sind.
Die Vorspannungseinstellung von Vorder- und Hinterraddämpfung muss an das Gewicht des Fahrers angepasst werden und muss eingestellt werden, bevor das Motorrad erstmalig gefahren wird. Ihr Harley-Davidson-Händler kann Ihnen bei der Vornahme dieser Einstellungen helfen, wenn Sie das gelieferte Motorrad in Empfang nehmen.
Wenn die Vorspannung korrekt eingestellt ist sowie Zug- und Druckstufendämpfung bei werkseitig empfohlenen Werten liegen, sollte das Motorrad ein gutes Fahrverhalten haben.
Falls diese Einstellungen der Vorspannung nicht zufriedenstellend sind, können sie geändert werden.

WARNUNG
Beide Stoßdämpfer gleichmäßig einstellen. Eine falsche Einstellung kann das Fahrverhalten und die Fahrzeugstabilität beeinträchtigen, was zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann. (00036b)
HINWEIS
Bewertung und Änderung von Zug- und Druckstufendämpfung ist eine sehr subjektive Angelegenheit mit vielen Unwägbarkeiten und sollte vorsichtig angegangen werden.
Die Dämpfung ist werkseitig für den durchschnittlichen Fahrer unter normalen Fahrbedingungen eingestellt. Diese Vorspannungseinstellungen können vom Fahrer bei Bedarf auf den individuellen Fahrstil, Gewichtsabweichungen oder Soziustransport eingestellt werden.
Definitionen
Dämpfung: Widerstand gegen Bewegung. Die Dämpfung bestimmt, wie leicht sich die Federung bewegen kann und beschränkt Schwingungen des Systems, sobald die Bewegung begonnen hat.
Druckstufe: Wenn sich das Rad nach oben bewegt, wird die Federung zusammengedrückt.
Zugstufe: Die Federung federt aus, wenn sie aus der eingedrückten Stellung zurückfedert.
Vorspannung: Die Feder wird beim Zusammenbau etwas zusammengedrückt. Dieses erste Zusammendrücken bewirkt, dass die Feder gespannt ist. Dieses anfängliche Zusammendrücken wird auch als Vorspannung bezeichnet.
Federvorspannung
Die Federvorspannung der Vorder- und Hinterradfederung muss eingestellt werden, bevor andere Änderungen vorgenommen werden können. Diese Einstellung stellt sicher, dass die Federung ausreichenden Bewegungsspielraum hat.
Die Federvorspannung ist am Motorrad des FXDX-Modells die wichtigste Einstellmöglichkeit für die Radaufhängung. Wenn die Vorspannung korrekt eingestellt ist, entspricht das Motorrad der Größe und dem Gewicht des Fahrers.
HINWEIS
Zur Einstellung der Federvorspannung sind zwei Personen erforderlich.
1. | Das Motorrad vom Ständer nehmen und das Heck einige Male hoch- und herunterfedern lassen, um sicherzustellen, dass die Federung frei beweglich ist und nicht hängen bleibt. | |
2. | Siehe Abbildung 1. Wenn das Motorrad unbeladen ist, folgende Abmessungen vornehmen.a. Am Hinterradstoßdämpfer den Abstand A vom Mittelpunkt der oberen Stoßdämpferschraube zum Mittelpunkt der unteren Stoßdämpferschraube messen. b. An der Vorderradgabel den Abstand B messen, d.h. vom Mittelpunkt der Vorderachse zur Unterseite der oberen Gabelbrücke. | |
3. | Mit der Hilfe einer zweiten Person dieselben Maße nehmen, wenn der Fahrer voll bekleidet und ausgestattet auf dem Motorrad sitzt. HINWEIS Der Helfer sollte das Motorrad so im Gleichgewicht halten, dass der Fahrer beide Füße auf den Fußrasten lassen kann. | |
4. | Einige Male auf dem Sitz federn, um sicherzustellen, dass die Federung frei beweglich ist und nicht hängt. | |
5. | Das zweite Maß vom ersten subtrahieren. Die Differenz, d.h. das Anfahrnicken, muss im Bereich von 12,7–25,4 mm liegen (0,5–1,0 in). Falls dies nicht der Fall ist, müssen Nachstellungen vorgenommen werden. | |
|  WARNUNG Sicherstellen, dass beide Stoßdämpfereinstellnocken und Federeinstellmuttern der Vorderradgabel auf dieselbe Vorspannung eingestellt sind. Falsche Einstellungen können das Fahrverhalten und die Stabilität beeinträchtigen, was zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann. (00037b) |
6. | Zum Einstellen der Vorspannung des hinteren Stoßdämpfers, den Federeinstellnocken mit Hilfe eines Hakenschlüssels in die gewünschte Position drehen. Ein Hakenschlüssel (Teile-Nr. 94700-52C) ist für diesen Zweck bei Ihrem Harley-Davidson-Händler erhältlich. Siehe Abbildung 2. HINWEIS Änderungen am zu transportierenden Gewicht erfordern Änderungen der Vorspannungseinstellung. Wenn weniger Gewicht als bei der Ersteinstellung der Federung transportiert werden soll, muss die Vorspannung reduziert werden. Für mehr Gewicht muss die Vorspannung erhöht werden. | |
7. | Zum Einstellen der Vorspannung vorne die Vorspanungs-Justiermuttern mit einem Schlüssel der Größe 7/8 Zoll drehen. Die Linien am zylindrischen Teil der Einstellmuttern immer beachten, um an beiden Gabeln die gleichen Einstellungen vorzunehmen.a. Im Uhrzeigersinn drehen um die Vorspannung zu erhöhen. b. Gegen den Uhrzeigersinn drehen um die Vorspannung zu verringern. | |
Abbildung 1. Vorspannungsmessung: Dyna-Modelle
Abbildung 2. Hakenschlüssel
Vordere Druck- und Zugstufe

WARNUNG
Sicherstellen, dass die Kompressions- und Dämpfungseinstellungen an den Gabelbeinen identisch sind. Falsche Einstellungen können das Fahrverhalten und die Stabilität beeinträchtigen, was zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann. (00038a)
Alle Federungseinstellungen in Schritten von jeweils ein oder zwei durch Klicken erkennbaren Positionen vornehmen. Wenn mehr als eine oder zwei Klick-Positionen auf einmal eingestellt werden, kann leicht die beste Einstellung übergangen werden.
Nach jeder Einstellung eine Probefahrt durchführen. Wenn eine Einstellung keine Veränderung mit sich bringt, zur vorhergehenden Einstellung zurückkehren und einen anderen Ansatz probieren.
Siehe
Abbildung 3. Der Druckstufendämpfungseinsteller für die Gabel hat 14 Stellpositionen, die mit einem Klicken einrasten. An den Einstellknöpfen am Unterteil von jedem Gabelbein werden die gleichen Einstellungen vorgenommen.
Durch Drehen des Griffs der Kaltstarteinrichtung in Richtung „H“ (im Uhrzeigersinn) ergibt sich eine härtere Einstellung.
Drehen des Griffs der Kaltstarteinrichtung in Richtung „S“ (gegen den Uhrzeigersinn) ergibt eine weichere Dämpfung.
Oben an jedem Gabelbein befinden sich Zugstufeneinstellknöpfe der Gabel mit 14 Stellpositionen. Beim Drehen des Einstellungsknopfs bzw. der Einstellknöpfe die Klickgeräusche zählen, um die Einstellungen vornehmen zu können.
Drehen der Einstellknöpfe im Uhrzeigersinn, bis sie einrasten, ergibt die höchste Zugstufendämpfung. So eingestellte Gabeln haben die langsamste Zugbewegung.
Wenn die Einsteller ganz gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, ergibt dies die niedrigste Zugstufendämpfung. Diese Einstellung ergibt die schnellste Zugbewegung.
Abbildung 3. Einstellungen der Vorderradfederung: FXDX-Modelle
Einstellungen der Hinterradfederung
Alle Federungseinstellungen in Schritten von jeweils ein oder zwei durch Klicken erkennbaren Positionen vornehmen. Wenn mehr als eine oder zwei Klick-Positionen auf einmal eingestellt werden, kann leicht die beste Einstellung übergangen werden.
Nach jeder Einstellung eine Probefahrt durchführen. Wenn eine Einstellung keine Veränderung mit sich bringt, zur vorhergehenden Einstellung zurückkehren und einen anderen Ansatz probieren.
Siehe
Abbildung 4. Die Zugstufendämpfung kann mit Hilfe der Messuhr unter dem oberen Stoßdämpferring eingestellt werden. Es gibt 15 durch Klicken erkennbare Stellungen für die Zugstufendämpfungs-Einstellschraube.
In Richtung „H“ (im Uhrzeigersinn) drehen, um die Zugstufendämpfung zu erhöhen.
In Richtung „S“ (gegen den Uhrzeigersinn) drehen, um die Zugstufendämpfung zu verringern.
HINWEIS
Die Einstellschrauben ganz im Uhrzeigersinn (Position 1) oder zur härtesten Einstellung drehen, dann zur gewünschten Einstellung zurückdrehen.
Wenn die Vorspannung korrekt eingestellt ist und die Zugstufendämpfung bei werkseitig empfohlenen Werten liegt, sollte sich das Motorrad gut handhaben und gut fahren. Falls die Einstellungen nicht zufriedenstellend sind, können sie geändert werden.
Abbildung 4. Hinterradstoßdämpfer: Dyna-Modelle
Einstellungsrichtlinien
Um die richtigen Einstellungen vorzunehmen, werden eine korrekte Einstellung der Vorspannung und ein korrekter Reifendruck sowie ein vertrauter, holpriger Weg benötigt. Es hilft, wenn der Weg verschiedenartige Unebenheiten aufweist.
Siehe
Tabelle 1. Alle Dämpfungseinstellungen anfangs auf die werkseitig empfohlenen Werte einstellen und das Motorrad mit verschiedenen Geschwindigkeiten auf verschiedenen Oberflächen und über Unebenheiten fahren. Wenn die Federung korrekt eingestellt ist, ist das Motorrad stabil und bequem zu fahren.
Wenn die werkseitigen Einstellungen jedoch nicht zufriedenstellend sind, siehe
Tabelle 2. Diese Angaben sollen Ihnen helfen, die für Ihren persönlichen Fahrstil besten Einstellungen zu finden. Es darf nicht vergessen werden, dass jede gewählte Einstellung einen Kompromiss darstellt.
Tabelle 1. Werkseitig empfohlene Federungseinstellungen: Dyna-Modelle
EINSTELLUNG | EINSTELLUNG* |
---|
Gabelzugstufe | Position 8 |
Gabeldruckstufe | Position 3 |
Gabelvorspannung | See Abbildung |
Druckstufe Hinterradstoßdämpfer | – |
Zugstufe Hinterradstoßdämpfer | Position 3 |
Vorspannung Hinterradstoßdämpfer | Dritte Nockenstufe |
Alle Einstellungen ab maximaler Härte. |
Tabelle 2. Richtlinien für die Federungseinstellungen
ZUSTAND | EINSTELLUNGSLÖSUNG |
---|
Motorrad schlingert in Kurven. | Die Zugstufendämpfung erhöhen. |
Loses oder unbestimmtes Gefühl nach Bodenunebenheiten. |
Rad neigt nach Fahren über eine Bodenunebenheit zum
Nachschwingen. Man erkennt dies am anhaltenden Aufschaukeln des
Motorrads beim Fahren über mehrere Bodenunebenheiten. |
Rad reagiert auf Bodenunebenheiten, kehrt aber nach Überfahren
der Bodenunebenheiten nicht zügig auf den Boden zurück. Dieser
Effekt tritt besonders bei mehreren aufeinanderfolgenden
Unebenheiten auf. | Die Zugstufendämpfung reduzieren. |
Das Motorrad schlägt oder hängt beim Kurvenfahren durch. | Die Druckstufendämpfung erhöhen. |
Übermäßiges Bremsnicken des Motorrads. | Die Vorspannung erhöhen. |
Hartes Fahrverhalten, insbesondere auf Straßen mit vielen Bodenwellen. | Die Druckstufendämpfung reduzieren. |
Unebenheiten schlagen durch Lenker oder Sitz hoch. | Die Vorspannung reduzieren. |
Federung reagiert offenbar nicht auf Bodenunebenheiten. Der
Zustand ist durch Reifenflattern (eine kurze Bewegung mit hoher
Frequenz) in Kurven gekennzeichnet oder dadurch, dass der Fahrer
auf holprigen Straßen durchgeschüttelt wird. |